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Frauen und Männer,
• die, vom christlichen Glauben motiviert, sich in einer ökumenischen Initiative
zusammengeschlossen haben und in dieser Gruppe fachlich begleitet werden,
• die durch Seminare auf die Begleitung kranker Menschen und deren Angehörige vorbereitet
worden sind,
• die in ihrem ehrenamtlichen Dienst der Schweigepflicht unterliegen.
Erfahrungsbericht eines Gruppenmitglieds
„Endlich bin ich im Vorruhestand, jetzt sind es nur noch Ferien“. In den ersten Monaten stimmte diese Aussage. Vieles, was ich schon immer machen wollte, ist getan. Aber es fehlte mir etwas. Viele Jahre hatte ich in der Klinik Menschen um mich herum, hatte Verantwortung und führte vor allen Dingen Gespräche mit den Kranken. Oft war ich der „Mülleimer“, ich hörte aufmerksam zu, nahm Anteil am Schicksal dieser Menschen, die oft außerhalb unserer Gesellschaft stehen.
Mit meinem Mann führte ich am Frühstückstisch viele Gespräche, die immer wieder um das obige Problem kreisten. Ich wollte und musste helfen (ich habe kein Helfersyndrom). Der Zufall kam zu Hilfe, ich wurde auf die Hospizgruppe aufmerksam. Ich bin einfach in das Hospizbüro im Seniorenheim gegangen, habe mich vorgestellt „Ich möchte mitmachen“. Zum nächsten Gruppenabend wurde ich herzlich eingeladen.
Hier wurden Sinn und Zweck sowie die Aufgaben der Hospizarbeit mir erläutert. Meine Neugierde ward geweckt, hier mache ich mit. Der Besucheines Grund- und eines Aufbauseminars waren unbedingt erforderlich. Ebenfalls ist die regelmäßige Teilnahme an der Supervision verpflichtend. Ich lernte:
- Wie gehe ich mit schwerstkranken Menschen um?
- Wie verhalte ich mich den Angehörigen gegenüber?
- Wie gehe ich mit mir selbst um?
Mittlerweile bin ich zwei Jahre in der Hospiz-Gruppe, habe viele Gleichgesinnte kennen gelernt und fühle mich sehr wohl. Bei jeglichen Problemenund Fragen bin ich nie alleine, es ist immer jemand da, der zuhört und hilft, egal ob in der Hospizarbeit oder im privaten Bereich. Ich bringe in der Woche gerne eine Stunde auf, am Bett eines Kranken oder einsamen Menschen vorzulesen. Auch höre ich gerne nur zu, wenn der Kranke Geschichten aus der Jugendzeit oder aus seinem Leben erzählt. Manchmal hilft, auch nur die Hand zu halten oder nur da zu sein. Keinesfalls werden pflegerische Aufgaben von uns übernommen.
Die bisherige Zeit in der Hospiz-Gruppe mit vielen guten - aber auch traurigen Gesprächen, vielem Lachen und Frohsinn möchte ich nicht mehr missen.
Wer ein wenig Zeit für die Mitmenschen (auch Männer) übrig hat, kann die Hospiz-Gruppe (02264 28 62 23) oder mich sehr gerne unter 02264 86 85 anrufen.
Christa Krei / RG Marienheide